Rückblick auf die Wanderungen am Sonntag, 6. Oktober 2024 zum Weinherbst Mittelahr

Als erste Gruppe trafen sich neun wanderbegeisterte Personen und ein Hund am Bahnhof Bad Ems West, um von dort zur 13 km langen Wanderung aufzubrechen. Diese ging von Dernau auf dem Ahrsteig nach Mayschoß und von dort auf dem Rotweinwanderweg zurück nach Dernau. Bei neblig kühlem Wetter starteten die Langstreckenwandernden also um 8.29 Uhr vom Bahnhof Ems West. Auf Grund persönlicher Vorlieben einiger Mitwandernden wurde die am Bahnhof Remagen bereitstehende Ahrtalbahn verpasst und 30 Minuten Wander-/Einkehrzeit verschenkt. Mittlerweile hatte die Sonne den Nebel vertrieben. Durch schattigen Wald erfolgte der Aufstieg zum Ahrsteig. Hier war dann auch schon der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Oberhalb von Rech konnte der Ausblick auf den Mittagsrastplatz Saffenburg und über das Ahrtal zum Rotweinwanderweg genossen werden. Das Ahrtal ist durch seine sonnigen Lagen und Dank der warmen Schieferböden ein Paradies für den Rotweinanbau – hauptsächlich Spätburgunder.
Zunächst ging es aber wieder abwärts nach Rech um dann zur Ruine Saffenburg aufzusteigen. Unterwegs wurde von bei der Lese zurückgelassenen Trauben genascht. Bei der Mittagsrast konnten warme Kleinigkeiten aus dem dortigen Kiosk oder die mitgebrachte Verpflegung verzehrt werden. Von den verschiedenen Plattformen der Ruine konnten Ausblicke ins Ahrtal und dank der guten Fernsicht auch in die weitere Umgebung genossen werden. Von nun an ging es ständig abwärts nach Mayschoß. Hier zeigten sich noch deutliche Spuren der Flutkatastrophe von 2021. Gleichzeitig kann man auch viele Neubauten sehen, die zeigen wie groß das Bestreben der Menschen im Ahrtal nach Normalität ist. Blasmusik und Weinstände am Marktplatz wurden ignoriert um unbeschwert zum Rotweinwanderweg mit seinen 14 Weinstationen aufzusteigen. Diese reiten sich in Sichtweite entlang der Strecke aneinander und boten neben Wein und Winzertraubensaft auch herzhafte oder süße Stärkungen. Enge Passagen des Rotweinwanderwegs erforderten wegen des regen Wanderverkehrs Geduld und Rücksichtnahme. Hier bekamen die Wandernden eine Ahnung von der intensiven Arbeit der Winzer, die in den steilen Hängen keinen Maschineneinsatz zulässt.

Eine weitere ebenfalls 9 Personen starke Gruppe des Taunusklubs startete in Bad Ems West eine Stunde später um mit der Bahn nach Dernau zu fahren. Mit sechs km Streckenlänge hieß das Motto dieser Gruppe „Genusswandern“. In Dernau angekommen war zunächst von der Ortsmitte aus ein Anstieg zu bewältigen, um in die Weinberge und zu den Weinständen zu gelangen. Auf der Höhe ließ sich auch die Sonne blicken, welche das rötlich gefärbte Laub der Rebstöcke zu Leuchten brachte. Schon bald lockte der erste Weinstand, an dem die Genusswanderer köstlichen Winzersekt verkosten konnten. Weiter ging die Wanderung auf asphaltierten Wirtschaftswegen durch die Weinlagen vorbei an vielen Ständen mit zahlreichen Leckereien.

Kurz vor dem Ziel trafen beide Wandergruppen an der Dr. Karl Näckel Hütte dem Weinstand der Winzergenossenschaft „Dagernova“ – der historische Name von Dernau – zusammen. Nach einer letzten Stärkung erfolgte der Abstieg nach Dernau. Der Weg führte an der Kirche vorbei, wo ein Gedenkstein an die Opfer der Ahrflut von 2021 erinnert. Die Heimfahrt mit Bus und Bahn konnte pünktlich angetreten werden. Während der Fahrt wurden rege die Eindrücke des erlebnisreichen Tages an der Ahr ausgetauscht.

Den Wanderführern wurde für die schöne Tour und die ausreichenden Verweilmöglichkeiten an den Weinständen gedankt.

Gruppenfoto vor dem Bahnhof Mayschoß im Hintergrund Ruine Saffenburg.  

Genusswanderer oberhalb von Dernau.

Rückblick auf die Wanderwoche vom 16. - 21.09.2024 zum Deutschen Wandertag im Eichsfeld

 „Sagenhaft Grenzenlos“
Ein perfekter Titel für diese Veranstaltung in thüringischen Heilbad Heiligenstadt. Die elf Mitglieder des Taunusklub Bad Ems hatten sich eine ganze Woche Zeit genommen, um diese facettenreiche Landschaft von ihrer gewählten Unterkunft aus in Hannoversch-Münden zu erwandern.
Die bekannte Fachwerk- und Drei-Flüsse-Stadt mit malerischen Fachwerkhäusern wurde gleich am ersten Wandertag auf einem Rundkurs über 18 km erwandert, nicht ohne vorab den berühmtem Weserstein in Augenschein zu nehmen, wo Werra und Fulda sich zur Weser vereinigen.

Am nächsten Tag ging es ins niedersächsische Eichsfeld nach Duderstadt mit einer geführten Wanderung über die Höhen der Stadt, die durch ihre Schönheit „wie eine geschmückte Braut“ vom kompetenten Wanderführer, nicht ohne Stolz, genannt wurde. Viel erfahren konnten die Teilnehmer über die Geschichte und das Leben in Duderstadt in der Zeit als hier die Teilung Deutschlands hautnah zu spüren war.

Nicht minder schön präsentierte sich Beuren im Tal der Leine mit der Wanderung zur Burg Scharfenstein sowie am nächsten Tag Bad Sooden-Allendorf, mit einem Besuch im Grenzlandmuseum Schifflersgrund, mit der eindrucksvollen Darstellung deutsch/deutscher Vergangenheit.

Einen weiteren, absoluten Höhepunkt erlebten die rund 10.000 Teilnehmer am Abend mit der Eröffnungsfeier des 122. Deutschen Wandertages in Heilbad Heiligenstadt, die dank der Organisatoren alle aus ganz Deutschland angereisten Wanderinnen und Wanderer begeisterte. Besonders zu erwähnen ist der Chor „Future Voices“ der mit annähernd 100 Sängerinnen und Sängern das feierliche Rahmenprogramm begleitete.

Ganz schön hoch hinauf führte die letzte Wanderung „Erlebnis Iberg“ die mit dem Prädikat „Traumtour“ vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet ist. Hier zeigte sich der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal bei strahlendem Spätsommerwetter von seiner schönsten Seite.

Am letzten Tag des Aufenthalts im Eichsfeld besuchte die Gruppe neben dem bezaubernden Theodor Storm Museum das Bergkloster der Schwestern der Maria Magdalena Postel (SMMP). Der Orden engagiert sich im Bereich Bildung / Ausbildung wie Kindergarten, Gymnasium, Berufsschule sowie in der Krankenpflege. Aktuell leben dort noch dreißig Ordensschwestern. Eine Wanderfreundin hat einen besonderen Bezug zu diesem Orden, da dieser in Bad Ems die Hufeland-Klinik geleitet hat. So wurden nicht nur schöne Grüße aus Bad Ems ausgerichtet. Die Gruppe kam auch noch in den Genuss einer privaten Führung durch das klösterliche Anwesen, mit höchst interessanten Schilderungen über das Klosterleben z. Zt. des DDR Regimes. Ein Höhepunkt waren dabei die Ausgrabungen und archäologischen Funde aus der Gründerzeit von Heiligenstadt.

Abgerundet wurde die erlebnisreiche Wanderwoche mit dem Festumzug an dem 60 Vereine aus ganz Deutschland, begleitet von Blaskapellen, Spielmannszügen, Eichsfelder Trachtengruppen und Symbolfiguren, teilnahmen.

Etwas müde in den Wanderbeinen und voller Eindrücke und Begegnungen trat das Team die Heimreise mit der Bahn an.