Die diesjährige Wanderfahrt des Taunusklubs Bad Ems führte
ins schöne Neckartal. Das Hotel & Restaurant "Lamm" mitten in der
Stadt von Mosbach war für acht Nächte ein idyllisches Domizil. Die An-und
Abreise mit der Bahn verlief erfreulich problemlos. Dreißig Wanderer eroberten
gleich am Nachmittag die hübsche Fachwerkstadt mit einer großen Fußgängerzone.
Diese ist derzeit mit „Alltagsmenschen“ in übermenschengroßen Betonskulpturen dekoriert.
Die Künstlerin Christel Lechner aus Witten hat sie zur Freude der Passanten
geschaffen.
Die Wanderführer Gerd Unruh und Franz Kemper hatten wieder
viel Mühe und Zeit investiert um Wanderungen zur Auswahl zu bieten, die allen
Ansprüchen gerecht wurden.
Am Sonntag ging es in das große Salzbergwerk nach Bad
Friedrichshall. Im Förderkorb fuhr man 180 m unter Tage. Tief beeindruckt war
man von den riesigen Salzkammern, die zum Teil raffiniert mit LED Lampen
beleuchtet waren. Die Führung unter Tage dauerte zwei Stunden und war sehr
abwechslungsreich. Die Führung ging an der Aufbereitungsanlage, der
Geologiekammer, der Technikkammer, dem Kuppelsaal und an der Rutschbahn vorbei.
Das Salzbergwerk fördert kein Salz mehr, dies geschieht jetzt im nahen Heilbronn.
In Bad Friedrichshall werden die Höhlräume jetzt verfüllt um Umweltprobleme
verantwortungsbewusst durch sichere Einlagerung zu lösen. Wieder über Tage bot
sich eine nette Einkehr oberhalb der Jagst an und im Anschluss ging es entlang
dem Salinenweg rund um Bad Friedrichshall.
Die Margaretenschlucht begeisterte alle. Anstrengender als
die Ruppertsklamm in unserer Heimat führt der Steig mehrfach abwärts über das
Wasser. Der Weg ist durchgehend mit Seilen gesichert und unten ganz glücklich
angekommen, lässt es sich an einer kleinen Schutzhütte erholen und auf den
Neckar schauen: „Am Neckar, am Neckar do isch e jedes gern....“
Die Wanderung entlang des Neckarsteigs von Gundelsheim über
die Burg Guttenberg und das Mühlental endete für beide Gruppen in Bad Wimpfen,
der ehemals größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Es ging durch Weinberge,
Wälder vorbei an einem jüdischen Friedhof mit grandiosen Ausblicken in die
Umgebung. Weitere Wanderungen wie der Dreibrunnenwiese-Rundweg um Mosbach, ein
Wegekreuz-Rundweg von Offenau nach Gundelsheim bei Dauerregen sowie von Hirschhorn
entlang des Neckarsteigs zur Stauferstadt Eberbach. Der Burgenweg wechselte von
links nach rechts des Neckars zur Burg Hornberg. Hier wurde so manche Wanderin
oder mancher Wanderer gefordert, es war anstrengend und einige kamen an ihre
körperlichen Grenzen.
Eine Einkehr am Wege in gemütlichen Cafés mit köstlichem
Kuchenangebot, die Vesper in lauschigen Schutzhütten oder auf Baumstämmen, ein
leckeres Eis oder ein Cappuccino gehörten selbstverständlich immer dazu und
belohnten die meisten für die bewältigten Strapazen.
Ein weiteres Highlight war die Stadtführung durch das
mittelalterliche Mosbach: Vorbei an liebevoll hergerichteten Fachwerkhäusern
mit mediterranem Flair und der Besteigung des Rathausturms mit herrlicher
Aussicht auf die Stadt und die bewaldeten Berge rundherum.
Beim abendlichen Gläschen Trollinger oder Grauburgunder aus
der Region wurden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht. Dank unserer
Wanderfreundin Sigi erklang am Abend des Öfteren "lieblicher" Gesang
zur Gitarre. Vielen Dank, liebe Sigi! Die Spielfraktion kam auch zu ihrem
Recht.
Alle Teilnehmer waren voll des Lobes und fuhren mit vielen
positiven Eindrücken nach Hause, bereits mit der Vorfreude auf die nächste
Wanderfahrt 2018 in den Bayerischen Wald mit einem Ausflug nach Prag.
"Alltagsmenschen" in Mosbach mit Bad Emsern. |
In einer Salzkammer in Bad Friedrichshall. |
A-Gruppe in Gundelsheim. |