An der rund 14 km langen Wanderung am Sonntag dem 9. November nahmen 14 Wanderer und 2 Hunde teil. Dem Nebel um Ems entflohen, ging es bei wanderbarem Novemberwettter auf die Georoute „Watzenhahner Riesen“, eine der „Wäller Touren“. Sie führte um und über den Watzenhahn, einen markanten Basaltberg zwischen Willmenrod, Berzhahn, Girkenroth und Weltersburg. Gleich am Wanderparkplatz am Kranstein erblickte man eins der bedeutendsten Geotope des Westerwaldes: einen Schnitt durch den Schlot eines erloschen Vulkans, deutlich erkennbar an den erkalteten Basanitsäulen. Basanit, weil neben Feldspat auch andere Foid-Minerale in diesem Basalttyp enthalten sind. Aufgrund von Gehalten am Silikatmineral Analcim neigen Basalte des Watzenhahn zum Phänomen „Sonnenbrenner“, er bildet Ausblühungen und Risse an Oberflächen und ist dann nur noch als Basaltkies geeignet. Gleich nebenan auf der Wanderoute im Tal hat sich aus der tertiären Basalttuffverwitterung ein begehrter weißer Ton abgelagert. Die Eisenbahnlinie, auf welche die Gruppe zwischen Willmenrod und Berzhahn traf, die Verlade- und Aufbereitungsbauten zeugen von der wirtschaftlichen Bedeutung von Basalt und Ton für diese Orte. Nach einem steilen Aufstieg hinter Berzhahn trafen die Wanderer in einem inzwischen aufgelassen Steinbruch auf die in der Wand versteinerten „Watzenhahner Riesen“. Auf dem Ruhberg direkt bei Girkenroth wurde man dann über die tragische Sage des „Goldenen Mann“ unterrichtet. Um ihre Edelmetalle vor den benachbarten Raubrittern zu schützen, hatten die ehrbaren Ottensteiner diese zu einem „Mann“ verschmolzen und am Ruhberg vergraben. Nachdem sie doch von den Raubrittern erschlagen wurden, blieb der Schatz bis heute verschollen. Das staatliche Schatzregal hielt von der Suche ab. Der Sage nach waren auch die Herren von Weltersburg unrühmlich beteiligt. Deren Burgruine begegnete der Wanderschar später auf dem Küppel bei Weltersburg. Auf dem Ruhberg gab es aber noch eine andere Sehenswürdigkeit, ein riesiger Igel, gebildet aus Basaltsäulen. Weltersburg selbst hatte zwar mal Stadtrechte, aber blutige mittelalterliche Fehden, die in der Sage vom Raubritter Matthes im Gedächtnis blieben, führten zu einer doppelten Regentschaft von Leiningen-Westerburg einerseits und Kurtrier andererseits. Das bedeute das Ende aller Stadt-Träume. Erst im benachbarten Guckenheim fanden dann die Wanderer die Gaststätte Jung für die Schlussrast, um dann sehr ausgeruht und gut gestärkt die Heimreise antreten zu können.
Text und Bilder: Taunusklub Bad Ems


















