Rückblick auf die Wanderung am Sonntag, 20. August 2023 "Auf Römerspuren, zum Gedächtnis an Jürgen Eigenbrod"

Der Taunusklub Bad Ems hatte in seinem Jahresplan eine von Jürgen Eigenbrod geführte Wanderung vorgesehen. Leider ist Jürgen Eigenbrod unerwartet verstorben. Daher wurde Dr. Hans-Jürgen Sarholz eingeladen, auf den Spuren des Engagements von Jürgen Eigenbrod die Wanderung zu führen. Dr. Sarholz ist der pensionierte Leiter des Kur- und Stadtmuseums Bad Ems und mit Jürgen Eigenbrod Vorstandsmitglied im "Verein für Geschichte, Denkmal- und Landschaftspflege e.V. Bad Ems".

Der Einladung des Taunusklub Bad Ems zur Wanderung auf Römerspuren waren trotz Hitzewarnung 25 Personen gefolgt, darunter erfreulicher Weise auch Gäste der benachbarten Wandervereine. Von der Arzbacher Straße ging es zunächst über die Emser Hütte hinauf zum Blöskopf, weiter durch den Emser Buchwald zum Limes und über den Pfahlgraben hinab in die Stadt.

Dr. Hans-Jürgen Sarholz, zog mit seinen interessanten Erklärungen die Teilnehmenden in seinen Bann. Er brachte dabei den Zuhörenden nicht nur die Geschichte der Römer in Bad Ems näher, sondern auch die des einst für Ems so wichtigen Bergbaus. In diesem Zusammenhang hob Dr. Sarholz selbstverständlich auch das Engagement von Frank Girmann und seiner "Arbeitsgemeinschaft Bahnen und Bergbau" lobend hervor, der am Tag zuvor extra für die Wanderung noch Freistellungs- und Markierungsmaßnahmen an den Denkmälern im Wald vorgenommen hatte. Zu den angesteuerten Sehenswürdigkeiten gehörte ein von Frank Girmann und seinen Helferinnen und Helfern hergerichtetes Stollenportal - das älteste Stollenmundloch am Blöskopf. Dort war auch der Ausbau des Stollens für Besucher vorgesehen, der sich leider nicht verwirklichen ließ. Weitere Highlights waren die althistorischen Pingenfelder, von denen der Emser Bergbau schon in vorrömischer Zeit seinen Ursprung hatte, und die im Hochwald versteckten junghistorischen Belüftungsschächte des letzten Bergbaus. Maßgeblichen Anteil hatte Jürgen Eigenbrod an den Ausgrabungen eines römischen Feldpostens, das von der Reichs-Limes-Kommission noch als römisches Hüttenwerk angesehen war. Vom Blöskopf wurde die Aufmerksamkeit der Wanderer auf den Ehrlich gelenkt. Dort war es der alleinigen Initiative von Jürgen Eigenbrod zu verdanken, dass nach von ihm beobachteten Bewuchsstörungen im Acker zwei Ausgrabungen der Landes-Archäologie ein römisches Feldlager nachgewiesen werden konnte. Eine Schutthalde unterhalb des Blöskopfs weist auf einen möglichen Stollen aus römischer oder mittelalterlicher Zeit hin. Hier fehlt die Beharrlichkeit von Jürgen Eigenbrod, eine Ausgrabung zu veranlassen. Über den Limes erfolgte der Abstieg zum Nachbau der Limes-Palisaden am Pfahlgraben. Diese und auch noch welche an der Alten Kemmenauer Straße ließ Jürgen Eigenbrod  errichten sowie überall im Wald nützliche Hinweis-Tafeln auf das römische Erbe anbringen.

Am Robert-Kampe-Sprudel verabschiedete sich Dr. Sarholz und die Wandergruppe kehrte zur Emser Hütte zurück, um sich dort noch zu stärken. Auch wenn es aufgrund der Schwüle/Hitze doch recht schweißtreibend war, wurde diese Wanderung als sehr schöne und gut organisierte Veranstaltung empfunden, wie bei der gemeinsamen Schlussrast im Gasthof Zur Kreuzmühle zu hören war.

An dieser Stelle möchte sich der Taunusklub Bad Ems bei Herrn Dr. Hans-Jürgen Sarholz nochmals ganz herzlich bedanken für seine Führung durch den Bad Emser Wald mit den vielen aufschlussreichen Erläuterungen rund um die Römerspuren und den Bergbau!