Rückblick auf den Tag des Wanderns am Samstag, 17. Mai 2025

Eigentlich ist der 14.Mai – der Gründungstag des Deutschen Wanderverband (DWV) – der Tag des Wanderns. Die Zweigvereine Augst, Bad Ems, Hillscheid, Höhr-Grenzhausen und Montabaur begehen diesen Tag gemeinsam. Aber mit Rücksicht auf die noch arbeitenden Mitglieder verschieben sie den Termin auf den Samstag davor oder danach. Dieses Jahr auf den Samstag danach. Ausrichter war diesmal der Taunusklub Bad Ems, der zwei unterschiedlich lange Wanderungen anbot. Mit je 19 Wanderinnen und Wanderern war die Veranstaltung gut besucht.
Start und Treffpunkt der mit 7 km umfassenden kürzeren Tour war um 11 Uhr am Parkplatz Nettomarkt in der Arzbacherstrasse in Bad Ems. Auf dieser Rundwanderung führte Günter Beisel die Teilnehmenden aus Bad Ems und den befreundeten Nachbarvereinen auf Teilen der Romantikroute. Vom Startpunkt aus führte der Weg der Gruppe Eins am Emsbach entlang bis zur Koblenzerstrasse. Nach einem moderaten Anstieg war der Panoramaweg Ernst-Vogler erreicht. Mit verschiedenen Ausblicken auf Bad Ems wurden die Wanderer belohnt. Eine Rast am schönsten Aussichtspunkt wurde durch Erklärungen durch den Wanderführer ergänzt. Anschließend führte der Weg über den Pfahlgraben und die Grabenstrasse hinab zum Kurpark. Eine Besichtigung der Talstation der Malbergbahn erfolgte vor einer weiteren kurzen Rast beim Hotel Lindenbach wurde der Rückweg zur Gaststätte Kreuzmühle angetreten, wo sich beide Gruppen zur Schlussrast trafen.
Die Gruppe Zwei widmete sich auf ihrer 13 km Wanderung dieses Jahr dem Limes. Denn 2025 feiert der Obergermanisch-Rätische Limes (ORL) sein 20. Jahr als Weltkulturerbe der UNESCO. Vom Startpunkt in der Arzbacherstraße Bad Ems musste zunächst die Stadt - über so manche römische Hinterlassenschaften hinweg - Richtung Otto-Balzer-Straße -gequert werden. Für die Nichtemser war unter anderem der Einlauf des rötlichen, eisenbeschwerten Grubenwassers in den Emsbach spektakulär und wies schon daraufhin, warum die Römer ein besonderes Interesse an Ems hatten – Bodenschätze. 
Die Aussichtskanzel am Ernst-Vogeler-Weg bot einen guten Einblick auf das andere Weltkulturerbe von Bad Ems - “Great Spas of Europe“. Das warme Wasser wussten schon die Römer zu schätzen. Im Pfahlgraben stieß dann die Wanderschar auf den Limes, markiert durch einen Palisadenabschnitt, und konnte bewundern, wie hier von den römischen Erbauern ein steiler Geländeeinschnitt als natürlich Verstärkung genutzt wurde. Durch den steilen Anstieg von 200 Höhenmeter bis zu den Resten von Wachposten WP 1/92 wurde das beschwerliche Leben der Legionäre physisch nacherlebt. Weniger steil ging es weiter am Limes – deutlich als Graben und Wall zu erkennen - bis in den Sattel zwischen schöner Aussicht und der First, mit 445 müNN höchster Punkt der Wanderung und etwas oberhalb des Limesverlauf durch eine Dickung. Auf der First wurde ein vorrömischer Ringwall nachgewiesen. Am westlichen Ortsrand von Kemmenau – quasi das erste „freie germanische Dorf“ traf man wieder auf den Limes, der hier die Grenze zwischen Staats- und Gemeindewald bildet. Zurück ging es dann über den Bergmannsweg bis zum römischen Hüttenwerk, das heute als ein Kleinkastell gedeutet wird und älter als der Limes ist. Die Pingen (Bergbautrichter) auf dem nahegelegenen Blöskopf legen nahe, wem das Interesse der Römer galt. Und die Lüftungsschächte im Wald des 1873 in Betrieb genommenen Adolfsschachtes zeigen, dass dieses bergbauliche Interesse bis in die Neuzeit anhielt. Konsequent ging es dann auf Bergbauspuren wieder hinab nach Ems, wo man sich mit der ersten Gruppe in der Kreuzmühle zur Schlusseinkehr traf.
Bild 1: Die von Günter Beisel geführte Wandergruppe Nr. Eins bei der Rast mit schönem Ausblick auf Bad Ems.
Bild 2: Gruppe Eins im unterem Kurpark von Bad Ems.
Bild 3 und 4: Auf der 13 km Tour widmete sich die Gruppe Zwei, geführt von Dr. Jürgen Gauer, dem Limes.
 
Die von Günter Beisel geführte Wandergruppe Nr. Eins bei der Rast mit schönem Ausblick auf Bad Ems. (Foto: Taunusklub Bad Ems)
Gruppe Eins im unteren Kurpark von Bad Ems. (Foto: Taunusklub Bad Ems)
Gruppe Zwei wurde geführt von Dr. Jürgen Gauer. (Foto: Taunusklub Bad Ems)

Auf der 13 km Tour widmete sich die Gruppe Zwei dem Limes. (Fots: Taunusklub Bad Ems)