Rückblick der Wanderreise nach Teneriffa vom 23.02.-09.03.2013


Bereits am Nachmittag des 22.02. starteten die Wandergruppe mit dem Zug von Bad Ems zum Flughafen Frankfurt. Um einen nächtlichen Bustrasfer zu vermeiden hatte man sich in ein Hotel am Flughafen einquartiert. So konnte auch das Reisegepäck schon am Vorabend eingecheckt werden. Um 6:30 Uhr am nächsten Morgen startete dann der Flieger in Richtung Teneriffa. Die günstige Wettervorhersage des Flugkapitäns für den Flug und das Zielgebiet lies freudige Erwartung aufkommen. Beim Landeanflug, der im Bogen um die Nordwestseite der Insel führte konnte man schon einen Ausblick auf den Teide und das Wandergebiet genießen. Mit dem Bustransfer ging es dann vom Flughafen Teneriffa Süd über Santa Cruz zu unserm Hotel nach Puerto de la Cruz. Dort wurden man schon von den Langzeiturlaubern Hanne und Dalibor Brynda erwartet. Nachdem die Zimmer bezogen waren und man sich ein wenig frisch gemacht hatte ging es zum Einwandern zur Bollulobucht und für unentwegte einen steilen Aufstieg zum Café Vista Paraiso bei Santa Ursula hinauf. Hier konnte man Kuchen und Torten deutscher Machart genießen. Auf dem Rückweg nach Puerto de la Cruz gewann man einen Eindruck der guten öffentlichen Verkehrsmittel, die für den Wanderurlaub unser Transportmittel zu den Wandergebieten sein sollten.


Am nächsten Morgen teilte sich die Wandergruppe um mit Hanne Brynda die Ruizschlucht zu erkunden bzw. mit Franz Kemper Schluchten und Grate über Los Silos zu erwandern. Am Wegrand gab es unbekannte Blüten und Früchte zu entdecken. Um eine Kaktusfeige kosten zu können riskierten zwei Wanderer für die Gruppe stachelgespickte Finger. Nach dieser Erfahrung wurden bei der Mitagsrast die Schalen der mitgebrachten Bananen als Stachelfänger vor dem Schälen der Kaktusfeigen eingesetzt, was diese Arbeit sehr vereinfachte.
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Die Wanderung zwischen Punta Hidalgo und Las Carboneras am dritten Tag wurde von beiden Gruppen gegenläufig angegangen. Grandiose Ausblicke auf die Steilküste des Nordens und ständig wechselnde Farben der Lava und Ascheablagerungen belohnten die Mühen des teilweise steilen Auf- bzw. Abstiegs. Die Verlängerung der Wanderstrecke über Las Carboneras hinaus nach Taborno versüßte man sich mit baumfrischen saftigen Orangen.


Der vierte Tag führte an die Nordostecke der Insel. Von Almáciga ging es auf schmalen Küstenpfaden zum Anagaleuchtturm. Der Aufstieg nach Chamorga musste im Eilschritt genommen werden um den letzten Bus noch zu erreichen.

Die nächsten Wanderungen führten alle gemeinsam ins vulkanische Kerngebiet von Teneriffa. Die schwarze Vulkanlandschaft mit ihren lockeren Kiefernbeständen präsentierte sich im anhaltenden Nieselregen. Eindrucksvoll leuchteten orangefarbene Flechten an der sonnenab-gewandten Seite der schwarzen Lavabrocken.

In den Canadas auf der Wanderung entlang der Calderarandberge präsentierte der Teide alle Sorten von Lavaformationen von scharfkantig bis rund und Aschefarben von hellbeige über rostrot und schwarz bis zu dunkelblau. Von einem strahlendblauen Himmel stach der Gipfel des Teide mit seiner Schneehaube und den erstarrten Lavaströmen markant ab. Zum Ende der Wanderung krochen eindrucksvoll Wolken über den Calderarand und hüllten die Wanderer nach kurzer Zeit in dichten Nebel. Doch der gut erkennbare Wanderweg war auch dann nicht zu verfehlen. Die Wartezeit auf den Bus für die Rückfahrt wurde in einer typischen Cafebar überbrückt. 

Am Abend hieß es dann schon von den ersten Mitreisenden Abschied zu nehmen.

Der nächste Tag diente den einen als Ruhetag und wurde mit Besuchen des Botanischen Gartens, des Loroparks oder relaxen am Hotelpool die anderen waren mit Souvenireinkäufen und packen beschäftigt.

Eine Sturmwarnung fürs Wochenende warf das Programm der Zurückgebliebenen am näch-sten Morgen über den Haufen. Statt zu wandern wurde ein weiterer Tag der Kultur gewidmet. In Santa Cruz besichtigte man alternativ das Museum für Naturkunde und Archäologie, das Museum der schönen Künste oder den „Afrikanischen Markt“.

Um nicht noch einen Wandertag zu verlieren beschloss man am nächsten Tag im Süden der Insel zu wandern. Nach einer langen Busanfahrt um das Ostende der Insel ging es dann von Los Christianos hinauf zum Monte Guaza. Nach der Passage der belebten Strandpromenade war man froh in die Ruhe der Natur zu gelangen. In halber Höhe war die Gruppe dann auch wieder ganz für sich alleine. Die Wolken des Sturmtiefs, die die Kammlinie welche als Wetterscheide den Norden vom Süden der Insel trennt, überwunden hatten trübten etwas die Fernsicht. Der vom grünen Norden ganz unterschiedliche Pflanzenwuchs ließ sich auch bei trübem Wetter bewundern.
Für die Rückfahrt wählte man die Route entlang der Westküste. Zunächst durch die gleichför-migen Touristenzenten Playa de las Americas und Los Gigantes. Dann ging es hinauf in die Berge und je höher man kam umso stärker wurde der Regen. Der Busfahrer war nicht zu beneiden. Aber auch der Pflanzenwuchs wurde interessanter und so beschloss man diese Region auch noch näher zu erkunden.

Da es zum Wandern noch zu stürmisch war wurde wieder eine Besichtigungstour eingescho-ben. Garachico, Icos de los Vinos und San Juan de la Rambla wurden besucht. Der starke Wind sorgte für imposante Brandungswellen und „Seegang“ in einem an der Promenade gelegenen Pool. Eine als kurze Strandwanderung geplante Route entpuppte sich als Abenteuertour da der Weg teilweise weggespült war.

Endlich konnte wieder eine Wanderung angegangen werden. Der Westen bei El Retamar war das Ziel. Aber der Unterschied zwischen der Beschreibung im Wanderbuch und der Realität ließ uns über die geplante Ausstiegsstelle hinausfahren. An der nächsten Haltestelle waren Orientierungssinn und das GPS-Gerät gefragt. So wurde dann doch noch ein geeigneter Einstieg für die Wanderung gefunden. Durch den Baranco de Santiago ging es aufwärts. Der üppige Pflanzenwuchs bestätigte dass man sich hier in der regenreichsten Region von Teneriffa befand. Blühender Ginster, kandelaberartig Kanarenwolfsmilch begleiten den Weg zum Roque del Paso. Von hieraus schweift der Blick weit bis zur Küste im Westen. Nach einer kurzen Rast ging es weiter sanft ansteigend nach Santiago del Teide. Hier teilte sich die Wandergruppe während drei Wanderinnen nach einer Rast die Heimfahrt mit dem Bus antraten zog es die anderen drei noch zum großen Gala. Zwar war wegen des dichten Dunstes nicht mit den im Wanderbuch beschriebenen Aussichten zu rechnen, doch die Wegebeschreibung klang zu verlockend. Entlang eines Baches ging es aufwärts zum Galasattel. Der Abstieg führte entlang des nebelverhangenen Talkessels welcher den Beginn des Mascatals bildet. Durch Baumheide und Lorbeergebüsch mit eindrucksvollem Flechtenbehang führte der Weg abwärts nach Las Portelas dem Endpunkt der Wanderung.

Die nächste Wanderung führte wieder im den Ostteil der Insel. Von Taborno folgte man einem schmalen Eselspfad nach Afur. Nach einer Einkehr in einer kleinen Cafebar folgt der Abstieg durch den Baranco de Afur zur Playa del Tamadite. Frische Hackspuren am Weg zeigten dass dieser gerade wieder in Stand gesetzt wurde. Bald schon waren auch die fleißigen Arbeiter zu sehen, denen mit einem freundlichen Holla für ihren Einsatz gedankt wurde. Der schwarze Stand von Tamadite und das endlich wieder sonnige Wetter verleiteten zu einer ausgiebigen Mittagsrast. Der anschließende Aufstieg zum Küstenpfad nach Taganana erwies sich als zeitraubender als im Wanderbuch beschrieben. Als sich nach den ersten Häuser von Taganana der Weg zur Bushaltestelle noch um mehrere Taleinschnitte hinzog musst man erkennen, dass der geplante Bus nicht mehr zu erreichen war. So wurde eine längere Schlußrast eingelegt und das Hotel erst um 20:30 Uhr erreicht.

Am folgenden Tag wagten sich nur noch drei Personen auf den Weg durch die Mascaschlucht. Der sonst so zuverlässige öffentliche Bus ließ an diesem Tag in Buenavista del Norte über eine halbe Stunde auf sich warten. So wurde die Wanderung in Masca zügig angegangen. Obwohl der Weg durch die Schlucht stark begangen ist war die Wegeführung nicht immer eindeutig und auch die Markierung war an entscheidenden Stellen etwas dürftig. Trotz allem wurde das Schluchtende so frühzeitig erreicht dass nach einer gemütlichen Pause das frühere Boot zur Überfahrt nach Los Gigantes genommen werden konnte. Das Einsteigen erwies sich aber wegen des starken Wellenganges als nicht so einfach. Das Boot musste mehrfach den Anleger ansteuern bis alle Passagiere sicher an Bord waren. Während der Überfahrt konnten dann sogar noch Delphine beobachtet werden. Die Rückfahrt mit dem Bus zeigte nun die Berglandschaft des Westens im strahlenden Sonnenschein mit herrlichen Ausblicken zur Küste und zum Teide.

Der letzte Tag wurde kurzentschlossen vom Ruhetag zum Wandertag auf dem Orgelpfeifenrundweg umfunktioniert. Nach einer Einlaufrunde um eine zum Picknickgelände ausgebaute Caldera führte der breite Forstweg in Richtung der berühmten Felsformationen. Die tief hängenden Wolken ließen diese aber nur erahnen. Nach einer viertel Stunde zweigte der Rundweg auf einen Bergpfad ab. Dieser folgt einem alten Pilgerweg welcher über das Rückgrat der Insel nach Candelaria führt.