Rückblick auf die Wanderungen des Taunusklubs Bad Ems im Juni 2020

Wie alle anderen Sportvereine wurde auch der Taunusklub voll von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen und musste erst einmal alle seine Aktivitäten einstellen. Im Juni wurden dann von den Gesundheitsverwaltung Erleichterungen eingeführt, die es wieder erlaubten vorsichtig und nach den geltenden Corona-Regeln den Wanderbetrieb aufzunehmen.

Am 13.06.2020 ging es mit 10 Personen und viel Abstand auf den Spuren der Römer rund um Arzbach auf dem neuen Wanderweg dem „Wäller Schnippel“. Im Staatswald oberhalb des Oberdörferbach konnte der Wanderführer einen der Punkte vorführen, an denen Landesforsten die jährliche Waldzustandserhebung durchführt. Der Punkt gehört auch zum Stichprobennetz der bundes- und europaweiten Bodenzustandserhebung im Wald. Dort wurden bereits zum zweiten Mal Proben zur Analyse wichtiger Bodenparameter genommen, um daraus den Zustand der Waldböden zu bestimmen und Maßnahmen zur Sicherung der Bodenfruchtbarkeit abzuleiten. Gemessene Nachhaltigkeit. Das Bodenprofil wurde letztes Jahr zudem von einer Fachkommission der Geologischen Landesämter und der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft besucht, um dort einen neuen Bodentyp, einen sogenannten Andosol aus der Taufe zu heben. Grundlage dafür ist die starke Beeinflussung des Bodens durch Laacher Bimstuff. Weiter ging es bergauf, vorbei an einem herrlichen Ausblick auf Eitelborn und den Palisaden einer Limesrekonstruktion bis hinauf auf den Großen Kopf mit dem Stefansturm auf der Spitze. Von der Plattform dieses rekonstruierten römischen Wachturms hat man einen weiten Blick, der von der Montabaurer Höhe bis in den Hunsrück und Taunus reicht. Der Rückweg führte durch die Kunzbach nach Arzbach. Erschreckend waren die vielen von Borkenkäfer abgetöteten Fichten unterwegs.

Am 21.06.2020 wurde die nächste Tour unter Einbeziehung der Bahn gewagt. Die Schwede-Bure-Tour ist ein Premium-Rundwanderweg zwischen Oberwesel und Damscheid und führte mit schönen Rhein- und Burgenblicken über 12,1 km und 460 Höhenmeter bis zum Rand des Rheinhunsrück und zum Einstieg zurück. Die Reste der Stadtmauer mit Türmen und der jüdische Friedhof unterwegs zeugen von der weit zurückreichenden Bedeutung von Oberwesel. Einen imposanten Eindruck bietet die Schönburg. Der Namen der Tour erschließt sich aber erst ganz zum Schluss, als man auf dem Rückabstieg an den Quellen (Bure) vorbeikommt, wo sich die Oberweseler vor den Schwedensöldnern des 30-jährigen Krieges in Sicherheit brachten. Der jüngere Kreuzweg,  der auf dem letzten Stück von der Kalvarienbergkapelle in die Stadt hinunter führt, erinnert an die damalige Verzweiflung der Bürger.