Wandertreffen England


Deutsch-englische Wanderfreunde trafen sich in Hereford, GB

Alle zwei Jahre findet ein deutsch/englisches Wandertreffen in England statt. In Hereford am Wye in Westengland trafen sich die Wanderer, wie schon im Jahre 2006.

14 Wanderer aus Bad Ems fuhren vom 29.08. bis zum 05.09. in zwei Kleinbussen nach Hereford und wurden überaus freundlich von sechs verbliebenen englischen Wanderfreunden erwartet. Man muss wissen, dass diese Partnerschaft schon seit 1983 gepflegt wird! Roy Haycock, der seit 1983 mit Bad Emser Wanderern verbandelt ist, war wieder hilfreicher und freundlicher Ideengeber der bevorstehenden Wandertouren. Leider ist es ihm und seiner Frau Peggy gesundheitlich nicht mehr möglich die Ausflüge zu begleiten. Aber das Wiedersehen, die Freundschaft pflegen und dies in herrlicher Umgebung ist trotz allem eine Reise wert.

Nach einer Eingewöhnungswanderung ging es zunächst zweimal in die Black Mountains, auf walisisch Y MYNYDDOEDD DUON. The Great Outdoors waren in jeder Hinsicht beeindruckend. Dort wird von einem Pass aus weglos über Grasberge auf dem Kamm gewandert. Bei herrlicher Weitsicht auf 676 m Höhe folgt man dem flachen Grat auf der Grenze zwischen Herfordshire und Wales. Auf großen Natursteinplatten, durch Heide und sumpfiges Grasbüschelgebiet ist der Weg recht abwechslungsreich. Zurück zum Pass geht es auf schmalem Pfad zickzack steil bergab durch hüfthoch gewachsenen Farn.
Die andere Wanderung beeindruckte nach steilem Anstieg erst einmal mit reich gedecktem Tisch, Heidelbeeren und Preiselbeeren gab es zu Hauf. Nach der Futterpause führte der Weg durch blühendes Heidekraut in verschiedenen rosa Tönungen, dazwischen grasten Schafe. Hin und wieder mussten Weidentore geöffnet und geschlossen werden, kein Haus, kein Baum nur Landschaft, Ruhe und Schönheit.

Bei den Fahrten zu weiteren Wanderungen in die nördlichen und südlichen Malvern Hills fielen die zahlreichen Obstbaumplantagen auf, vor allen Dingen die vielen Äpfel, die zur Herstellung des Ciders (Apfelwein) dienen. Das sanft hügelige Gelände ist wunderbar geeignet für den Anbau von Hopfen, Mais und Beerensträucher und als Weidelandschaft für Rinder und Schafe.
Die Höhen der Malvern Hills sind auch kahle Grasberge mit etwas Buschwerk und mehreren Felsformationen. Der südliche Teil der Malverns Hills war 470 v.Chr.als Fort ca. 500 Jahre lang bewohnt. Man vermutet, dass die zwei Camps von den Römern vernichtet wurden. Heute ist es ein Naturschutzgebiet, das dem National Trust gehört.

Selbst am „Ruhetag“ waren die Wanderer unterwegs. In nur 2 km ging es zu Fuß nach Hereford. Hereford hat ca. 50.000 Einwohner und ist Bischofssitz. In der Kathedrale aus dem 12. Jh. ist eine Kettenbibliothek aus dem 17. Jh. untergebracht, wo seltene Handschriften aufbewahrt werden. Die Mappa Mundi, ein weiterer sehenswerter Schatz der Kathedrale, zeigt eine Weltkarte, wie die Menschen sie um 1260 verstanden. Die Karte ist auf Kalbshaut gezeichnet. Sie zeigt Geschichte, Kultur und Geographie der damals bekannten Erdteile Asien, Europa und Afrika und ordnete diese in Beziehung zu Gott, Jerusalem liegt in der Mitte. Die Karte ist 1,59 cm hoch und 1,34 cm breit.



Zwei weitere tägliche treue Begleiter der Wanderer, die beiden rabenschwarzen Cockerspaniel Maja und Ibi führten mit Begeisterung die Truppe an.