Rückblick auf die Wanderung auf dem Traumpfad Saynsteig am 12. Juni 2016



Als sich die Wandergruppe morgens am Emser Westbahnhof trifft, herrschen noch besorgte Blicke zum Himmel, Jacken und gezückte Regenschirme vor. Der ein oder andere Wanderfreund war angesichts der chaotischen Wetterkapriolen gleich zu Hause geblieben. Als die Gruppe nach Bahn- und Busfahrt dann aber am Schloss Sayn ausstieg, fielen nur noch ein paar Tropfen bevor sich die Himmelsschleusen für die Zeitdauer der Wanderung völlig schlossen. Und bei angenehmen Wanderwetter – wenn auch mit eingetrübter Fernsicht – konnten sich A- und B-Gruppe auf ihre Runden auf den Traumpfad Saynsteig begeben. Ein erster Abstecher galt der Prämonstratenser Abtei Sayn mit ihrem romanischen Kreuzgang und Außenmalereien. An Hein’s Mühle(nmuseum) ging es dann hinauf zum Plateau der 200 m Rheintrasse „Loh“ mit eingetrübter Aussicht auf das Rheintal. Vorbei am Meisenhof stieß die Wanderschar auf den nördlichen Zipfel des Limes und bewunderte einen rekonstruierten Wachturm. Nach einem Abstieg führte dann der zum Dschungelpfad mutierte Steig durch das Schotterbett des Brexbach in ein Seitental hinein. Durch den Eidgert galt es am Ende das Bergplateau zwischen Sayn und Brexbach zu erklimmen und das dort liegende Stromberg zu umrunden. Durch den Stadtwald Bendorf und den Staatsforst, am Burgberg entlang, ging es weiter bis zur Oskarhöhe mit tollen Aussichten auf die alte Abteikirche und das romantische "Alt-Sayn", Rheintal und die Eifel ahnte man im Dunst. Ein letzter Anstieg führte auf die im 30-jährigen Krieg zerstörte Burg Sayn, Stammburg der Sayn-Wittgensteiner Grafen. Nach über 200 Jahren in fremden Händen wurde sie im 19. Jhd. vom preußischen König wieder Ludwig von Sayn-Wittgenstein-Sayn geschenkt, der die Ruine sicherte und Teile rekonstruierte. Hinunter, an den Ruinen von zwei Burgmannenhäusern aus dem 14. und 15.Jhd vorbei, erfolgte nun der endgültige Abstieg zum neugotisch umgebauten und restaurierten Schloss Sayn, um dort zur Schlussrast einzukehren. Und erst als man gemütlich bei Kaffee und Kuchen saß, öffnete sich der Himmel zu einem Schauer.