Rückblick auf die Wanderung am Sonntag, 27. Juli 2025 Auf dem Keltenweg von Bassenheim zum Goloring und Karmelenberg

Schon früh - um den möglichen höheren Temperaturen zu entgehen - starteten dreizehn Tauniden und Gäste mit Bahn, Bus und Pkw nach Bassenheim. Das war die ursprüngliche Planung! Stattdessen wurde aktuell Regen und Gewitter angesagt. Eine Stunde war es noch trocken, dann kam ein Frontdurchgang mit heftigen Schauern und anschließend Landregen. Erst gegen Mittag kämpfte sich die Sonne durch die Wolkendecke. So wurde es überwiegend eine Regenwanderung, was aber die Freude an der gemeinsamen Bewegung in der freien Natur nicht trübte.
Die Kelten haben in Bassenheim gesiedelt und in den Wäldern dort und bei Wolken viele Grabhügel hinterlassen und auch die Anlage „Goloring“. Dieser wird mit dem englischen Stonehenge verglichen, nur sind keine großen Steine aufgerichtet, sondern ein Erdwall von 190 Metern Durchmesser. Daher der Name „Keltenweg“. 
Weiter führte der Weg vorbei an alten „Aussiedler“-Höfen mit der Besonderheit, dass jeder Hof sein eigenes Kapellchen an der Straße hat. 
Ein Wildschwein hatte die Straßenquerung nicht überlebt und lag im hohen Gras versteckt am Straßenrand. Natürlich wurde die Polizei über den noch nicht entdeckten Fundort informiert.
Am Karmelenberg machte man einen Schlenker in den Vulkan-Schlot, Schautafeln erläuterten seine Entstehung. Oben auf dem Karmelenberg ließ Lothar Reichsfreiherr Waldpott von Bassenheim im 17. Jahrhundert die Marienkapelle errichten. Gleichzeitig ließ er eine 1,1 km lange Baumallee anlegen mit ursprünglich 150 Bäumen wie Rotbuchen, Stileichen, Rosskastanien, Sommer- und Winterlinden. Davon sind noch zwei Drittel vorhanden. Die Allee mit den noch stehenden, aber den auch am Boden liegenden Baumriesen ist ein Naturdenkmal und beeindruckend schön.
Bassenheim ist bekannt durch den Bassenheimer Reiter, ein Sandstein-Relief aus der Naumburger Schule. Einer der Herren Waldpott von Bassenheim hat die Figur, die Sankt Martin darstellt, in seiner Eigenschaft als Domherr beim Bischof in Mainz zu seinem Stammsitz in Bassenheim verbracht.
Die französischen Besatzer hatten nach dem Krieg das Schloss derer von Waldpott als Hauptquartier der französischen Zone requiriert. Hier traf sich 1948 (also vor der Gründung der Bundesrepublik) Konrad Adenauer mit dem französischen Außenminister Robert Schuman. Das war der Beginn der deutsch/französischen Aussöhnung, vielleicht auch die Verabredung zur ersten europäischen Institution, der „Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ mit sechs Gründungsmitgliedern.
Trotz der Regenwidrigkeiten waren die Wanderer zufrieden mit dem, was sie gesehen und erfahren hatten und ließen die Wanderung mit einem kräftigen Essen in einem griechischen Restaurant ausklingen.
 

Am Anfang der 12 km langen Tour mit den 280m Höhenmetern war es noch trocken. Foto: Franz Kemper 

Doch schon bald wurden Regenschirm bzw. Ponchos gebraucht. Foto: Franz Kemper

Rast auf dem Karmelenberg, Foto: Franz Kemper 

Am Viadukt des Radwegs Bassenheim-Mayen, Foto: Günter Beisel